Regen setzt Wyhlen unter Wasser (BZ 15.6.2015)

Die Feuerwehr befindet sich am Sonntag und Montag im Dauereinsatz. Viele Keller müssen trockengelegt werden, vor allem in Wyhlen. Die Rührbergstrecke und die L 139 wurden gesperrt.

Die Feuerwehr war am Sonntagnacht und Montag im Dauereinsatz: Das Hochwasser forderte mit einer kurzen Unterbrechung von vier Stunden die komplette Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr Grenzach-Wyhlen. Sie rückte mit etwa 35 Einsatzkräften und allen 9 Einsatzfahrzeugen aus, vor allem um überflutete Keller leerzupumpen. Am Sonntag wurden die Feuerwehrleute von zwölf Kollegen aus Herten mit zwei Fahrzeugen unterstützt. Am Montag waren die L 139 nach Herten und die Rührbergstrecke noch gesperrt.

Bei der Einsatzzentrale im Feuerwehrgerätehaus in Grenzach liefen vor allem Alarmierungen aus der Siedlung in Wyhlen ein. Dort lag der Schwerpunkt des Hochwassers, das durch den starken Dauerregen verursacht wurde. Auch aus dem Gebiet der Heinrich-Heine- und der Mozartstraße in Wyhlen häuften sich die Meldungen. Einsatzleiter Heinz Weiss sprach von Glück, dass beim Wyhlener Verkehrskreisel die Böschung von den Feldern zur B 34 so hoch ist. Sie bewahrte die Wohnhäuser auf der anderen Straßenseite vor Schlimmerem.

Das dem Kreisel am nächsten liegende Feld glich einem See. 1,20 Meter hoch stand dort das Wasser, sagte Weiss. Nur die Böschung hielt es zurück. Der Fahrradweg dort stand 40 Zentimeter unter Wasser. Das Rinnsal, das am Markhof als Bächle runterläuft, schwoll auf fast zwei Meter an. Die L 139 nach Herten war am Montagvormittag noch gesperrt. Es oblag der Straßenmeisterei, die Strecke freizugeben. Nach einem Erdrutsch war die Straße am Sonntag überflutet.

Die Einsätze der Feuerwehr begannen am Sonntag kurz nach 20 Uhr und dauerten bis gegen 4 Uhr morgens. Gegen 8 Uhr ging es weiter. Als Weiss zuversichtlich war, am Montagvormittag gegen 11 Uhr den Feuerwehrleuten endlich Ruhe gönnen zu können, erreichten schon die nächsten Alarmierungen die Einsatzzentrale. Diesmal kam ein Anruf vom Markhof. Dort stand der Rossstall unter Wasser und Schlamm. Vier bis fünf weitere Einsatzorte lagen ihm da schon wieder vor.

In den Wohnhäusern stand das Wasser zwischen 4 und 50 Zentimeter hoch. Besonders schwer traf es Hausbesitzer, die erst frisch eingezogen waren und noch viele Gegenstände in den Kellern lagerten. Auch der Werkhof in Wyhlen blieb nicht trocken. Mitarbeiter Silvio Schaal bemerkte das Wasser am Montagmorgen. Sieben Zentimeter hoch stand es im Keller, in dem sich auch ein Büro befindet. Der Schaden war gering, schnell waren die wichtigsten Dinge hochgestellt.

Im Landkreis Lörrach gab es am Sonntag bis 23 Uhr etwa 50 Einsatzstellen, teilte die Leitstelle in Lörrach mit. 90 Prozent davon lagen in Grenzach-Wyhlen. Es handelte sich hierbei vor allem um voll gelaufene Keller, teilweise überflutete Straßen und Unterführungen. Straßen waren durch Geröll und die Wassermassen unbefahrbar, vor allem die Rührbergstrecke nach Inzlingen. Das Hochwasserbecken am Rührberg lief über. In dieses Gebiet musste die Feuerwehr aber nicht ausrücken. Das Wasser lief die Klosterstraße runter und versickerte in der Kanalisation.