Im Notfall auch am Festtag bereit (BZ am 21. Dezember 2013)

Polizei, Feuerwehr, Rotes Kreuz und Technische Dienste sind auf die Feiertage und die Zeit bis ins neue Jahr gut gerüstet. 

GRENZACH-WYHLEN. Weihnachten und der Übergang ins neue Jahr liegen dieses Mal mitten in der Woche. Gut für Arbeitnehmer, die oft mit wenigen Urlaubstagen länger frei haben können. Aber nicht in allen Berufen ist nur Entspannung angesagt. Die Badische Zeitung fragte nach, wie die Dienste bei der Polizei, der Feuerwehr, dem roten Kreuz und den Technischen Diensten geregelt sind.

Andreas Nagy, Leiter des Polizeipostens:
„Eigentlich ist alles so wie immer“, sagt Andreas Nagy. Grenzach-Wyhlen verfügt über einen Tagesdienstposten. Nachts, an Wochenenden und an Feiertagen ist der Posten nicht besetzt. Da Heiligabend und Silvester als Feiertag gewertet werden, bleibt auch dann der Posten leer. „Trotzdem sind wir immer einsatzfähig“, betont Nagy, denn wenn der Posten geschlossen ist, übernimmt das Polizeirevier Rheinfelden. An den normalen Werktagen in den nächsten Wochen findet auch normaler Dienst statt. Dabei geht Nagy aus Erfahrung davon aus, bei seinem ersten Dienst nach Weihnachten, also am Freitag, einiges vorzufinden, was aufzuarbeiten ist. Die Kollegen aus Rheinfelden nehmen über die Festtage zwar die Fälle auf, doch die Nachbearbeitung bleibt dem Posten vorbehalten. Gerade zu Weihnachten gebe es verstärkt Fälle häuslicher Gewalt. Die Leute würden mehrere Tage mit sehr hohen Erwartungen aufeinander sitzen, teils spiele auch Alkoholkonsum eine Rolle, dass aufkommender Streit zu Handgreiflichkeiten ausarten könne. Apropos Alkohol: An Silvester wird wieder definitiv mit verstärkten Polizeikontrollen zu rechnen sein. Es werden mehr Polizisten Dienst machen als sonst.

Andreas Nagys Weihnachtstipp: „Man sollte die Erwartungshaltungen nicht so hoch schrauben und einfach die Zeit zwischen den Jahren genießen.“

Claus Werner, Kommandant der freiwilligen Feuerwehr:
Die Feuerwehr behandelt die kommende Zeit „ganz normal“, wie Kommandant Claus Werner sagt. Erfahrungsgemäß seien über die Feiertage und zwischen den Jahren mehr Feuerwehrleute da, weil weniger auswärtig arbeiten müssen. Abgefragt wird aber nicht, wer wann da ist. „Dafür sind wir ja eine Freiwillige Feuerwehr“, sagt er. Allerdings bekomme man sowieso immer mit, wenn jemand länger weg sei, weil man darüber spreche. Bisher habe es so bestens funktioniert. Dabei macht er als Tendenz der letzten Jahre aus, dass es um Weihnachten und Silvester fast ruhiger sei als sonst im Jahr. Als Grund sieht er, dass fast nur noch elektrische Lichterketten im Einsatz seien, kaum noch echte Kerzen. Er hofft darum, dass Weihnachten ruhig wird, auch wenn man den „Fall X“ niemals ausschließen könne. Doch auch für den sei man gewappnet. Für den zweiten Weihnachtsfeiertag seien wie 1999 beim Sturm Lothar Unwetter vorhergesagt. Wenn es stark regnen sollte, wird die Feuerwehr in Zusammenarbeit mit dem Werkhof „einen Blick auf die Bäche“ haben, um schnell auf ein Überlaufen reagieren zu können.

Auch Silvester sei mittlerweile ruhiger. Im vergangenen Jahr hatte es einen Einsatz wegen eines durch einen Böller in Brand gesetzten Altkleidercontainers gegeben.

Claus Werners Silvestertipp: „Umsichtig mit Feuerwerk umgehen und dieses nicht in geschlossenen Räumen oder in der Nähe von brennbaren Materialien abbrennen.“

Uwe Grauli, Leiter der Bereitschaft des DRK-Ortsvereins:
„Kommt es zu einem Unfall oder zu einem häuslichen Notfall, stehen unsere ,Helfer-vor-Ort’ bereit“, erklärt Uwe Grauli. „Wir sind zehn Leute.“ Bei größeren Vorfällen kommt die Bereitschaft ins Spiel, die aus ungefähr 25 Mitgliedern besteht. Die beiden Gruppen des DRK-Ortsvereins stehen auch über die Feiertage und Silvester in normaler Einsatzbereitschaft. Allerdings wird nicht genau abgefragt, wer vor Ort ist. Aber das DRK kann melden, dass auf jeden Fall genug Mitglieder da sind, damit alles seine geregelten Wege gehen kann.

In den Wintermonaten gebe es öfter Herzinfarkte und psychische Probleme, sagt Grauli, sonst gebe es keine typischen Weihnachtseinsätze. Silvester hingegen sind die Rotkreuzler immer mehrfach mit Böllern beschäftigt, seien es Verletzungen wegen unsachgemäßer Handhabung oder gar Brände. Im vergangenen Jahr, erinnert er sich, sei es nach drei Helfer-Vor-Ort-Einsätzen morgens gleich nach Schopfheim gegangen, um beim Brand einer Schreinerei zu helfen. Da die Helfer fest mit Einsätzen rechnen, wird vorher kein Alkohol getrunken und zum Anstoßen höchstens am Sekt genippt.

Uwe Graulis Silvestertipp: „Bitte nur genehmigte Böller benutzen und auch bei denen gut aufpassen!“

Raimar Weisheit, Leiter der Technischen Dienste:
Der Werkhof ist in kleiner Stärke besetzt, der Bereitschaftsdienst steht „auf Standby“, wie Weisheit es nennt. Die Priorität liege dabei auf dem Winterdienst, ansonsten würden kleinere Sachen abgearbeitet, die notwendig werden. Auch wenn es momentan nicht nach Schnee und Eis aussieht, verlässt sich der Werkhof höchstens auf die Drei-Tages-Prognose. Streusalz ist jedenfalls ausreichend vorhanden, seine Mitarbeiter seien „auf der sicheren Seite“. Auch wenn die Technischen Dienste am 2. und 3. Januar die Straßen reinigen werden, muss private Böllerei schon vorher selbst entsorgt werden.

Raimar Weisheits Weihnachtswunsch: „Allen ein schönes Fest und einen gesunden Übergang ins neue Jahr.“