Pumpi-Fescht der Feuerwehr Grenzach für Groß und Klein (BZ 15.07.2019)

Einmal ganz ohne Alarm konnte sich die Feuerwehr am Gerätehaus Grenzach am Samstag zum Tag der offenen Tür und zur Party „Feuer unterm Dach“ präsentieren. Hunderte Besucher kamen.

Ohne Martinshorn und Blaulicht blickten am Samstag hunderte Besucher auf die Feuerwehr. Am Gerätehaus Grenzach hatten die Kameraden das „Pumpi-Fescht“ vorbereitet. Gleichermaßen war das Leistungsschau und Vergnügen. Bereits am Morgen wurden die Einsatzfahrzeuge vor die Tür gestellt. Lautstark eröffnete das Feuerwehr-Musikcorps aus Rheinfelden das Festgetümmel. Zwar erschien der Andrang anfangs noch etwas gering, aber kurz vor 12 Uhr waren die Bänke im Gerätehaus gut besetzt, das Ziellöschen für Kinder erlebte Hochbetrieb und an den Stehtischen auf dem Vorplatz hatten sich viele Plauderrunden zusammengefunden. Bereits vor zwölf mussten die Hungrigen für die „Pumpi-Wurscht“ anstehen und auch am Getränkestand etwas Wartezeit einkalkulieren. Heinz Weiß lud in seiner bekannt launigen Art die Gäste ein, interessante Vorführungen zu verfolgen. Schließlich waren inzwischen aus der Umgebung einige Gäste gekommen. Die Feuerwehr Grenzach-Wyhlen hatte ihr ältestes Löschfahrzeug, den Mercedes aus dem Jahr 1975, hinausgefahren, daneben standen historische Feuerwehrautos, so ein Opel Blitz von 1971 aus Schlächtenhaus, das alte Inzlinger LF 8 aus dem Baujahr 1964 und vom Lörracher Feuerwehrverein ein Borgward-Metz, Baujahr 1959. Doch diese Autos waren bei weitem nicht die älteste Löschtechnik. Die Grenzacher Handhebelspritze von 1898 hielt diesmal den Altersrekord, dich gefolgt vom Hydrantenwagen mit Eisenreifen von 1904.

Alter Ledereimer ist eines der ältesten Löschgeräte

Als diese beiden Fahrzeuge vorgeführt wurden, waren die Zuschauer begeistert, weil sie damit einen Einblick in die schwere Arbeit der Feuerwehrleute vor mehr als hundert Jahren erhielten. Die beiden Gemeinderätinnen Annette Grether und Ingrid Fränkle sowie einige weitere Gäste packten selbst mit an und kamen ziemlich schnell ins Schwitzen. Heinz Weiß hatte zu Beginn auch eines der ältesten erhaltenen Grenzacher Löschgeräte vorgestellt, einen alten Ledereimer aus den 1780er Jahren. Im Laufe des Nachmittags wurde noch neue Feuerwehrtechnik vorgestellt. Den Clou gab es kurz vor 16 Uhr, als das in Herten stationierte Sonderlöschfahrzeug und der Turbolöscher von der Evonik-Werksfeuerwehr eintrafen. Dieses Spezialfahrzeug dient dazu, bei Bränden oder Schadstoffaustritten in der chemischen Industrie aus großen Entfernungen Wasserteppiche zu legen, um Flammen und gefährliche Stoffe niedrig zu halten. Die beiden Flugzeugdüsen, die enorme Kerosinmengen benötigen, konnten natürlich nicht vorgeführt werden, aber schon die starken Strahlrohre zeigten, was sie können. Gut 60 Meter weit warf der Turbolöscher sehr gezielt seine Fontänen. Vier Kubikmeter Wasser hat er im eigenen Tank, weitere 4500 Liter wurden aus dem Sonderlöschfahrzeug eingespeist, nach einer knappen Minute waren diese Reserven verschossen. Die Zuschauer waren begeistert von dieser modernen und nur in geringer Zahl in ganz Deutschland vorhandenen Technik. Am Abend dann folgte die Party „Feuer unterm Dach“.