Feuerlöscher löst Großalarm im Seniorenzentrum aus (BZ 19.3.2015)

Bis zu 15 Verletzte im Seniorenzentrum Emilienpark – die ersten Meldungen haben dramatisch geklungen. Doch schnell folgte Entwarnung in Grenzach-Wyhlen: Einen Brand gab es nicht.

Ein Großaufgebot von Rettungskräften und Feuerwehr rückte am Donnerstagvormittag am Seniorenzentrum Emilienpark an. Bei der Leitstelle war eine Brandmeldung eingegangen, dazu die Information, dass bis zu 15 Personen verletzt sein könnten. Zum Glück stellte sich recht schnell heraus, dass es keinen Brand gegeben hatte. Ein Feuerlöscher war laut Polizeiangaben von einer unbekannten Person entleert worden. Die Bewohner des Heimes sind alle wohlauf, fünf Mitarbeiter kamen allerdings zur Beobachtung ins Krankenhaus.

Der Feuerlöscher versprühte unkontrolliert sein Löschpulver. Das feine Pulver vernebelte einen Verbindungskorridor und aktivierte dabei auch die Rauchmeldeanlage. Mitarbeiter des Seniorenzentrums, die eine Gefährdung von Bewohnern vermeiden wollten, rannten in diesen Gang, um sich ein Bild von der Lage zu verschaffen und zu überprüfen, ob Seniorinnen und Senioren in irgendeiner Weise in Not gekommen wären. Mehrere Bewohner wurden sehr schnell aus der möglichen Gefahrenzone und zum Sammelplatz vor dem Haus gebracht.

Bei dieser Arbeit atmeten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter allerdings auch die mit Löschpulver versetzte Luft ein. Danach kam es bei ihnen, wie Knut Nabbefeld von der Rettungsleitstelle Lörrach informierte, zu Kratzen im Hals und zu Atembeschwerden. „Wir haben dann die betroffenen fünf Mitarbeiter zur Kontrolle ins Krankenhaus bringen lassen, aber nach unseren Erfahrungen sind derartige Belastungen mit Löschpulver keine schwerwiegenden Verletzungen,“ erklärte Nabbefeld, der selbst mit vor Ort war.

Geht ein solcher Notruf aus einem Seniorenzentrum oder einer vergleichbaren Einrichtung in der Leitstelle ein, so wird automatisch eine Vielzahl von Rettungskräften alarmiert, um bei möglichen Komplikationen sehr schnell genügend Kräfte vor Ort zu haben.

Heimleiterin bedankt sich bei Einsatzkräften

In diesem Fall trafen bereits wenige Minuten nach der Alarmierung um kurz vor 9.30 Uhr vier Rettungswagen, zwei Notärzte sowie mehrere Pkw mit weiteren Sanitätern aus Rheinfelden, Lörrach und Schopfheim am Emilienpark ein. Dank ihrer Erfahrung und der oftmals geprobten Einsatzvarianten verschafften sie sich in wenigen Augenblicken einen totalen Überblick und konnten die verletzten Mitarbeiter zur Erstbetreuung in die Fahrzeuge bringen. Die Freiwillige Feuerwehr Grenzach-Wyhlens war mit zwölf Mann, einem Löschzug und dem Einsatzleitwagen angerückt. Die Polizei war mit zwei Streifen im Einsatz.

Heimleiterin Brigitte Hanske bedankte sich gegen 11 Uhr bei Rettungskräften und Feuerwehr für die sehr schnelle und gute Arbeit. Außer einer erheblichen Verunreinigung gab es im Heim keine Schäden. Den zeitweiligen Personalausfall musste das Heim mit weiteren Mitarbeitern ausgleichen. Für die Bewohner gab es außer dem Trubel und der Aufregung keine Störungen in der Betreuung. Brigitte Hanske meinte nach Abschluss der Hilfsaktion: „Es ist gut, dass keine schweren Folgen eingetreten sind, es ist aber auch kolossal beruhigend, einmal zu erleben, in welch kurzer Zeit qualifizierte Hilfe eintrifft.“ Der Polizeiposten versucht nun, den Verursacher zu ermitteln.