Feuerwehr kann in Ruhe feiern (BZ 2.1.2015)

Eine Bereitschaft der Freiwilligen Feuerwehr feiert gemeinsam Silvester – und bekommt es nur mit Bagatellen zu tun.

GRENZACH-WYHLEN. An Silvester rechnen die Rettungskräfte erfahrungsgemäß mit einem erhöhten Einsatzaufkommen. Um bei etwaigen Ereignissen schnell helfen zu können, hat auch die Freiwilligen Feuerwehr eine Bereitschaft im Feuerwehrgerätehaus Grenzach eingerichtet. Der Vorteil: Bei kleineren Einsätzen können die Rettungskräfte sofort ausrücken, ohne dass weitere Kameraden zu Hause alarmiert werden müssen. Viele Feuerwehrleute treffen sich hier aber auch, um gemeinsam mit Freunden den Jahreswechsel zu begehen.

Kein Alkohol
Mit Freunden und Familien trafen sich einige Floriansjünger gegen 18 Uhr im Gemeinschaftsraum. Zu essen gab es dieses Mal Raclette und Kassler und dazu verschiedene Salate und Desserts, damit auch für jeden Geschmack etwas dabei ist. „Bis auf ein Gläschen Sekt, um auf das neue Jahr anzustoßen oder einem Gläschen Wein zum Essen gibt es allerdings keinen Alkohol“, so Claus Werner, Kommandant der Wehr. Denn Alkohol und Feuerwehreinsätze, bei denen man einen klaren Kopf benötigt und es mitunter um Menschenleben gehen kann, vertragen sich nicht miteinander.

Unterschiedliche Einsatzahlen
Auch die Zahl der Einsätze ist sehr unterschiedlich, so Werner weiter. „Es kann sein, dass wir zwei bis drei Einsätze fahren, es kann aber auch sein, dass wir gar nicht raus müssen“. Letztes Jahr zum Beispiel wurde die Wehr zu einem vermeintlichen Wohnungsbrand alarmiert. Der Anrufer konnte jedoch keine genaue Adresse nennen, da er nur aus dem Fenster einen entfernten Feuerschein gesehen hatte. Die Einsatzkräfte machten sich dann auf die Suche nach dem vermeintlichen Wohnungsbrand, der sich schlussendlich nur als Lagerfeuer in einem Hinterhof entpuppte.

Jahreswechsel auf Einsatzfahrt
Vor zwei Jahren wurde von der Leitstelle kurz vor Mitternacht ein brennender Altkleidercontainer beim Sportplatz in Wyhlen gemeldet. Die Familien und die bereits eingeschenkten Sektgläser wurden dann natürlich stehen gelassen und die Einsatzkräfte erlebten den Jahreswechsel auf dem Weg zum Einsatz in der Ritterstraße mit Blaulicht und Martinshorn. Von größeren Einsätzen in der Neujahrsnacht wurde die Wehr in den letzten Jahren aber verschont.

Auch Feuerwehrmänner böllern
Über mögliche Einsätze machte man sich in Grenzach jedoch keine Sorgen und verbrachte den Abend entspannt und in geselliger Runde. Nach dem erlaubten Gläschen Sekt, um auf das neue Jahr anzustoßen, zogen sich die Kameraden ihre Einsatzkleidung an und ließen auf dem Vorhof des Gerätehauses ihr mitgebrachtes Feuerwerk los. Die Überreste wurden dann anschließend ordentlich zusammengefegt und in der Mülltonne entsorgt.

Jahreswechsel verläuft ruhig
Silvester verlief für die Feuerwehren wieder sehr ruhig, es gab im ganzen Landkreis nur eine Handvoll Einsätze. Auch in Grenzach blieb es ruhig, bis einige Jugendliche hinter dem Haus der Begegnung im Eingangsbereich des DRK mit Böllern und Raketen randalierten. Auf ihr Verhalten angesprochen ergriffen sie die Flucht, ohne einen Schaden verursacht zu haben. Danach galt es noch, mit Hilfe einer Gießkanne, ein kleines Feuerchen aus Verpackungsresten und Feuerwerksbatterien in Sichtweite des Gerätehauses zu löschen. Jugendliche hatten dies in der Scheffelstraße auf Höhe des Seidenwegs entzündet und dann unbeaufsichtigt zurückgelassen.

Verspätete Hektik
Nachdem alles wieder aufgeräumt war, machten sich die letzten Feuerwehrmänner gegen 3 Uhr auf den Weg nach Hause und verabschiedeten sich mit einem scherzhaften „bis später“ voneinander. Um 4.45 Uhr, als die meisten schon tief und fest schliefen, wurde aus diesem scherzhaften Spruch jedoch Ernst. Die Leitstelle in Lörrach löste einen Vollalarm aus, da in der Uhlandstraße in Grenzach ein Feuer auf einem Balkon gemeldet worden war.

Bis zum Eintreffen der Feuerwehr hatten die Anwohner das Feuer, das wohl durch eine Silvesterrakete verursacht wurde, zum Glück schon selbstständig gelöscht. Die Feuerwehr musste daher doch nicht mehr tätig werden und die Einsatzkräfte konnten gleich wieder abrücken, und zurück ins Bett um den wohlverdienten Schlaf nachzuholen.