Leistungsabzeichen gibt’s nicht fürs Rumstehen (BZ 8.7.2013)

In der Hitze der Sommersonne traten am Samstag Feuerwehrmänner und -frauen aus dem gesamten Kreisgebiet zur Überprüfung ihrer Fähigkeiten an. Während die Zuschauer im kurzärmligen Hemd an der Absperrung standen, begannen die Mannschaften ihre Prüfung in voller Einsatzkleidung. Einige Trupps legten sogar die Atemschutzgeräte an, dann floss wahrscheinlich der Schweiß fast so heftig wie das Löschwasser. Vom Einsatzkommando aus hatten die Löschtrupps genau 180 Sekunden Zeit, um Schläuche auszurollen, zu verbinden und die Wasserzufuhr anzuschließen. Dann musste das Kommando „Wasser marsch“ für zwei C-Rohre ertönen. Zur Gesamtaufgabe gehörte auch die Rettung einer Person aus einem Obergeschoss innerhalb von sieben Minuten, dazu sollte eine zweiteilige Steckleiter eingesetzt werden. Etwa 40 Meter weit waren die Leitern vom Löschfahrzeug bis zum Brandort zu tragen.

Jene Feuerwehrleute, welche die Rolle der Personen in Not übernommen hatten, verstanden es wahrlich gut, zu rufen und zu flehen. Denn zur Prüfung gehörte auch der Umgang der Einsatzkräfte mit der Person in Not, also die Einwirkung zu deren Beruhigung.

Die Prüfungen für die Leistungsabzeichen wurden diesmal in den Stufen Bronze und Silber abgelegt. Während das Leistungsabzeichen in Bronze gewissermaßen die Grundprüfung eines jeden Feuerwehrmannes ist, sind für Silber dann schon einige Fähigkeiten und Kenntnisse mehr erforderlich. So ist hier beim Löschangriff die schwere Atemschutzausrüstung zu tragen, deshalb steht dann auch mehr Zeit zur Verfügung. Bei dieser Stufe gehört außerdem eine technische Hilfeleistung dazu, nämlich die Rettung einer verletzten Person aus einem Auto nach einem Verkehrsunfall.

Sieger im sportlichen Sinne gibt es bei diesen Prüfungen nicht, denn die Gruppen als Ganzes müssen die Aufgaben erfüllen und auch untereinander stehen die Gruppen nicht im Wettbewerb. Die Zuschauer vor dem Feuerwehrgerätehaus in Grenzach konnten interessante Details beobachten. Die Schiedsrichter achteten sehr darauf, wie die Feuerwehrleute alle notwendigen Handgriffe für die Eigensicherung erledigten. Wird zum Beispiel ein C-Rohr in die Höhe gelegt, muss es auch rechtzeitig gegen das zurückrutschen unter der Last des Wassers befestigt werden. Ebenso wichtig ist die Sicherung von Leitern, denn was nutzt schon solch ein Abstieg, wenn die Leiter umkippt und Personen in die Tiefe fallen. Diese Prüfungen dienen aber auch dazu, Meldungen und Kommandos zu perfektionieren. Sowohl die Informationen zur Einsatzzentrale als auch innerhalb der Löschtrupps müssen präzise erfolgen, deshalb gehörte deren korrekte Abfassung ebenfalls in den Prüfungskatalog zum Leistungsabzeichen.

Die Kriterien für die Leistungsabzeichen sind für alle Feuerwehren Baden-Württembergs gleich, diesmal nahmen 21 Löschgruppen aus dem Kreis Lörrach daran teil, drei davon für die Stufe Silber. Zu jeder Gruppe gehörten neun Personen. Die Feuerwehr hatte den Tag bestens vorarbeitet. In der Scheffelstraße vor dem Gerätehaus bestanden beste Möglichkeiten, um die notwendigen Geräte aufbauen. Neben der technischen Absicherung übernahmen die Kameraden auch die gesamte Verpflegung.