Lastzug gerät auf Steilstück außer Kontrolle – Unfall endet glimpflich (BZ 9.9.2015)

Schwerer Unfall in Grenzach-Wyhlen: Bei einem Lkw versagen auf der steilen Rührbergstrecke offenbar die Bremsen, er rauscht mit hohem Tempo in den Ort – und findet die Lücke zwischen zwei Häusern.

Der Unfall ereignete sich am Mittwoch gegen 20.15 Uhr im Ortsteil Wyhlen: Der Brummi donnerte mit rauchenden Bremsen die Rührbergstrecke herunter, überquerte ungebremst die B34 – und raste in einer schmalen Gasse zwischen zwei Häusern hindurch. Der Fahrer wurde verletzt.

„Es war, wie wenn zwei Bomben explodieren“: So schilderte ein Ohrenzeuge den Unfall. Der Lastzug einer Textilspedition raste über die Bundesstraße – und exakt neben der Leitplanke, die nach einem ähnlichen Unfall zum Schutz des sogenannten „Pulter-Hauses“ angebracht wurde, in den schmalen Weg zwischen den beiden ersten Häusern der Rheinfelderstraße.

Glück im Unglück: Lkw trifft keine Autos oder Fußgänger

Durch die Wucht wurde eine Treppe weggerissen. Das Gespann – Zugmaschine mit Anhänger – kam erst im etwa 30 Meter dahinterliegenden Garten zum stehen. Die Erschütterungen waren auch mehrere Häuser weiter noch zu spüren.

Der Fahrer wurde nach BZ-Informationen leicht verletzt und vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht. Weil zudiesem Zeitpunkt relativ wenig Verkehr auf der Bundesstraße herrschte, auch auf dem Gehweg niemand unterwegs war und die beiden Häuser nur touchiert wurden, hat es nach ersten Informationen aus Sanitätskreisen keine weiteren Verletzten gegeben. Doch es liegt auf der Hand: Dieser Unfall hätte schwerwiegende Folgen haben können.

Augenzeugen: Rasende Abfahrt mit rauchenden Bremsen

Die Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot vor Ort, die Feuerwehr alleine mit mehr als 20 Mann. Sie hatte unter anderem die Aufgabe, den Lkw abzustützen, der im Garten umzufallen drohte. Bei seiner Crashfahrt war das Fahrzeug offenbar beschädigt worden. Weil im Garten Flüssigkeit versicherte, wurde auch das Umweltamt hinzugezogen.

Ein ausführlicher Polizeibericht zum Unfallhergang lag am späten Mittwochabend noch nicht vor. Wie indes Augenzeugen beobachtet hatten, war der Lastzug mit rauchenden Bremsen die Kreisstraße heruntergefahren und dabei immer schneller geworden. Dort hätte er gar nicht fahren dürfen: Die Rührbergstrecke ist für Fahrzeuge ab 4 Tonnen talwärts gesperrt – und zurzeit wird darüber diskutiert, ob auch eine Sperrung in die andere Richtung sinnvoll wäre.